Ja, das Buch ist nicht unbekannt. Wie ich es heute vorstellen möchte, bestimmt schon.
Bekommen wir aus den fünften Klassen unsere Leseförderkinder, dann muss es einen Einstieg geben. Die Kinder sind in der Regel nicht glücklich, denn sie sind ja wegen eines Mankos da. Und, sie sollen auch noch vorlesen. Brrrr. Wer mag das schon. Nun ist es unklug, fremde Texte vorlesen zu lassen. Geübt sollten sie sein. Das geht nun nicht in dieser Situation.
Wir lösen dies so auf, in dem wir mit einem Bilderbuch beginnen. „Der Tigerprinz“ und ebenso „Han Gan“ und „Junger Adler“ werden zwar für ein Alter ab fünf angegeben, doch das ist Unsinn. Diese Bücher sind gerade für Größere bestens geeignet, denn die Bilder, die auf Seide gemalt sind, sind sehr intensiv. Alle drei Bücher sind gegen den Krieg gerichtet, gegen Unterdrückung und sie machen den Kummer, der dadurch entsteht fühlbar.
Nach einer Einführung in die Leseförderung und einem Gespräch, auf das ich jetzt nicht eingehe, starten wir mit einem dieser Bilderbücher aus dem Moritzverlag. In einer kleinen Gruppe mit vielleicht drei/vier SchülerInnen sitzen wir zusammen und bestaunen den Buchumschlag. Dann erzählen die Kinder, was sie sehen. Damit haben wir sie schon einmal bei uns und der Geschichte. Für das weitere Vorgehen werden die Kinder eingeteilt. Der/die Erste beschreibt das Bild, die/der Zweite liest den wenigen Text und der/die Dritte fasst zusammen. Das geht reihum, so dass alle mal mit lesen, mal mit beschreiben oder zusammenfassen dran kommen. Schon bei der Bildbeschreibung, die einigen Kindern extrem schwer fällt, wird die Frage ausgelöst, ob denn auch das nun so kommt, wie es das bildbeschreibende Kind vorgeschlagen hat. Und die Frage ist gut, denn was wir da alles zu hören bekommen ist genial-nur oft nicht das, was uns weiterhilft. Dadurch wird es wichtig, den Text zu lesen. Und meist ist das Schlimmste damit schon überstanden. Da es wenige Worte gibt, haben fast alle den Mut es zu probieren. Das dritte Kind erzählt nun, was wirklich auf diesen angeschauten und gelesenen Seiten vorgekommen ist. Die nächste Seite wird auf…….
Während der Bildbeschreibung forschen wir nach dem Wortschatz, den eingesetzten Adjektiven, Sprachfehlern oder Sehproblemen. Das Lesen des kurzen Textes kann schon etwas aussagen, doch bekommen die Kinder das noch recht gut hin. Sicher erkennen wir schon die typischen Dreher mit ei und ie, b-d……..Das dritte Kind zeigt, ob es zugehört hat, eigene Worte finden kann und hilft dem, der gerade gelesen hat durch seine Zusammenfassung. Denn das ist ja so anstrengend und aufregend, dass man ja gar nicht sicher weiß, was man da gelesen hat. So arbeiten wir uns durch das Buch und die Erzählung hindurch. Am Ende können wir die Kinder nach ihrem Leistungsvermögen einteilen und aufteilen und wir wissen etwas über die Struktur zwischen ihnen.
Wie es dann weitergeht, schreibe ich ein anderes Mal.
Hier kommen nun noch ein paar Links. Zum Einen ein Link zum Buch im Moritzverlag. Leider ist es uns nie geglückt mehr als ein paar nette Worte mit dem Moritzverlag zu wechseln. Auf der Buchmesse habe ich nicht nur einmal versucht, von unserer Arbeit etwas mitzuteilen. Es interessiert niemanden. Für uns sind der Tigerprinz, Han Gan und junger Adler wichtige Bücher. Unsere Starter. Das neueste Buch aus dieser Reihe gefällt mir nicht mehr.
Dann kommt noch eine Rezension aus der Lesebar in Köln, die mal etwas anders gehalten ist als das Übliche.
Und zum Schluss habe ich einen Vorschlag aus dem Netz mitgebracht, wie in einer Klasse damit gearbeitet werden kann. Versteht mich jetzt nicht falsch. In diesem Vorschlag wird gezeigt, wie man pädagogisch sinnvoll mit dem Buch umgehen kann. Wir erleben es jedesmal mit unseren Kindern. Klar, wir machen eine andere Arbeit.
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