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Ein tolles Buch! Fletcher Moon von Eoin Colfer

IMG_1591Eoin Colfer hat sich mit Fletcher Moon einen Wunsch erfüllt, nehme ich an. Denn es ist der pure Spaß an einem Detektiv-Roman, der ihn dazu getrieben hat mal so richtig in die Klischeekiste zu greifen und einen klassischen Detektivroman zu schreiben. Während Artemis Fowl zu den großen Werken gehört, ist dieses Buch einfach aus Lust  entstanden.

Da trifft die Kritik an Unfertigem oder nicht Ausgebautem gar nicht. Darum geht es nicht.

Wenn man den Roman aus dieser Perspektive ansieht, begegnet einem alles, was zu einer Kinderdetektivstory gehört.

Fletcher ist ein Denker. Und sonst zeichnet ihn auch gar nichts aus. Deshalb ist es für ihn immens wichtig, dass er sich eine Detektiv-Marke erarbeitet hat. Damit kann er beweisen, dass er etwas kann. Und wie es sich für einen Kinderdetektiven gehört, kann er nicht allein über das Nachdenken den Fall lösen, weil es die liebe Leserschaft noch nicht durchhält. Also kommen abenteuerliche Ereignisse hinzu, die den Spannungsbogen aufrechterhalten. Er bekommt einen Kompagnon, der komplementäre Eigenschaften mitbringt. So gelingt es ihnen gemeinsam, sich von den Vorwürfen zu befreien und den wirklichen Täter zu finden. Fletcher ist mit seinem Auftreten ein Antiheld. Niemals geht er aggressiv auf andere zu. Nichts bekommt er von allein. Er ist kein Superman. Seine Ausbildung zum Detektiv hat er über eine Akademie absolviert. Dadurch hat er in der Tat ein Wissen für die Lösung der Fälle im Kopf. So wie andere Kinderdetektive sich an Aussprüche bekannter Vorbilder erinnern, rezitiert Fletcher das Handbuch der Bernstein Akademie. Das ist eine lustige Idee. Genauso witzig sind die Klischees, die Colfer in die Geschichte einbaut. Da ist nicht der große literarische Anspruch. Nein, es soll einfach beim Schreiben und beim Lesen Spaß machen. Und das tut es!!!!!

Wenn die Mädchengruppe ausschließlich in rosa herumläuft und auch der Hund rosa trägt, ist es nicht aus Versehen. Dick aufgetragen und zwar in alle Richtungen hat der Autor. Das erkennen die jungen LeserInnen sehr wohl und kommen mit den merkwürdigen Kritiken der Erwachsenen gar nicht zu recht. Zu Recht!IMG_1592