Mein Ärgernis der Woche

Gerade noch habe ich die Unabhängigkeit als einen wichtigen Bestandteil für eine Schulbibliothek im Blog von Basedow betontMeine Frage. Und nun ereilt uns genau diese Fragestellung selbst. Wir sind ein gutes Team aus recht gleichwertigen Mitarbeitern/innen. Angebunden über eine Lehrerin an die Schule. Sie ermöglicht uns den Rahmen, in dem wir unsere Kreativität und unsere zuverlässige Arbeit entfalten können. Was nicht heißt, dass diese Lehrerin unsere Chefin ist. Denn die haben wir nicht. Bisher jedenfalls. Eine Ansprechpartnerin für offizielle Kontakte ist sie schon, doch im Alltag für uns eher selten zu sehen. Nach einer Anfangsphase, in der Struktur sich erst entwickeln musste, bildeten wir Tagesteams heraus. Tagesteam heißt, dass man an diesem Tag zuständig ist für das, was in der BIB geschieht. Von der Vernetzung her fehlt dann ein koordinierendes Glied. Wie halten die Tagesteams den Kontakt zur gemeinsamen Einheit? Das brachte Verwirrung und auch manches böses Blut. Nach einer Diskussion erkannten wir, dass sich die Arbeitsbedingungen geändert hatten und Koordination unabdingbar wurde.

Nun, nach einem Jahr, stehen wir vor dem Problem, dass die Koordinatorin und Lehrerin sich für die Bibliotheksleiterin hält.

Was macht denn eine Bibliotheksleitung aus? Was gehört alles dazu? Welche Bereiche müssen abgedeckt werden, damit in einem solchen System „Chef-Untergebene“ alles rund läuft? Welche Persönlichkeit ist erforderlich, um solche Positionen auszufüllen? Und ganz wichtig in unserem Fall: Wie oft ist man anwesend?

In unserer Schulbibliothek arbeiten wir nach der Devise: Jeder darf soviel tun, wie er will. 🙂 Und jeder macht das, was er/sie kann. Das läuft ganz gut, denn Arbeit, die wir nicht erledigen, wird nicht von anderen gemacht. Also überlegen wir uns was wir machen müssen und tun das dann. Was uns permanent weiterqualifiziert. Durch einen Chef gibt es Hierarchien, die natürlich systemimmanent eingehalten werden müssen. Das blockiert das Engagement. Denn nun gibt es nicht mehr „alle“, die man von einer Idee begeistert und sich abstimmt. Nun gibt es jemanden, der gefragt sein will. Der Erlaubnis erteilt, Verbote ausspricht. Der/die sich in Arbeit einmischt und Inhalte festlegt.

Was treibt jemanden dazu, so eine Position an sich reißen zu wollen? Zumal, wo der Laden doch super läuft?

Ich weiß es nicht!

Und ich weiß auch nicht, was wir dagegen tun können. Meine erste Reaktion war-systemimmanent- alles an zusätzlicher Arbeit einzustellen. So ist das also, wenn Hierarchie zuschlägt.

One response to this post.

  1. Posted by wedernoch on 16. Juli 2009 at 08:38

    So kann ich es nicht stehen lassen. Das wäre ja zu traurig. Und wir haben uns als Mitarbeiter/Innen nun auch verständigt, dass wir eine Leiterin nicht brauchen.
    Auf in den Kampf!!!

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